
Weltladentag 2022
In diesem Jahr heben wir einen konkreten Aspekt hervor, der für die Produzent*innen bei einer sozial-ökologischen Transformation von großer Bedeutung ist. Mit unseren politischen Aktionen wollen wir unsere Kampagnenarbeit der letzten Jahre fortschreiben und auf die nächsten Meilensteine hinwirken.

Mit dem Motto „MÄCHTIG unfair“ wollen wir erneut auf die ungleichen Machtverhältnisse entlang der Lieferkette aufmerksam machen und an die vergangenen Aktionen anknüpfen. Wir wollen 2022 insbesondere die Absurdität von Dumping-Preisen thematisieren und für ein gesetzliches Verbot sensibilisieren.
Denn aus unserer Sicht muss die Bundesregierung das Gesetz gegen unfaire Handelspraktiken unbedingt nachbessern und Unternehmen verbieten, Preise unterhalb der Produktionskosten an Produzent*innen zu zahlen.
Welche Kampagnenbausteine erwarten euch?
Neben dem Begleitheft mit Hintergrundinformationen und Aktionsvorschlägen gibt es auch in diesem Jahr wieder ein Plakat und ein Faltblatt zur Weitergabe an Interessierte. Die Materialien könnt ihr hier bestellen.
Unser zentraler Aktionsvorschlag ist in diesem Jahr die Ausstellung „MÄCHTIG unfair“. Zentrales Element der Aktions-Ausstellung sind mehrere Kartons im öffentlichen Raum. Auf ihnen liegt je ein Objekt, das einen Aspekt des unfairen Handels symbolisiert. Durch die Installation angelockt, bieten auf den Kartons befestigte Infoschilder eine kreative Kurzinformation zum jeweiligen Objekt.
TIPP: Anstatt der auf dem Bild (unten) zu sehenden grauen Tischdecken können auch alte (weiße) Bettlaken genutzt werden.
Alle Textbausteine und Druckvorlagen für die Aktion findet ihr unten auf dieser Seite zum Herunterladen. Dort findet ihr auch die Druckvorlagen für den Schaufenster-Vorschlag zum Weltladentag 2022. Die detaillierte Anleitung gibt es im Begleitheft. Das Social-Media-Paket (bestehend aus Redaktionsplan und verschiedenen Bannern und Sharepics) steht an dieser Stelle auch zum Download bereit.
Ab April stellen wir euch unten auch einen Muster-Brief für Bundestagsabgeordnete und eine Muster-Pressemitteilung zur Verfügung.
Natürlich verlieren wir in diesem Jahr auch nicht den Prozess rund um die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Deutschland und das angekündigte europäische Lieferkettengesetz aus den Augen. Wir sind weiterhin Mitglied in der Initiative Lieferkettengesetz und werden euch regelmäßig mit aktuellen Informationen zum Prozess und neuen Mitmachaktionen versorgen.
Daher wird das Lieferkettengesetz auch prominent im Faltblatt zum Weltladentag 2022 erwähnt:
FAQ: Häufige Fragen zum Thema Dumping-Preise
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Unter Dumping-Preis verstehen wir mit Blick auf das Verbot einen Preis, der noch nicht einmal die Produktionskosten der Erzeuger*innen deckt. Es geht dabei explizit um die Preise, die Produzent*innen für ihre Waren erhalten. Daher wird immer wieder auch von Erzeuger*innen-Preisen gesprochen.
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Ob Konsument*innen gegebenenfalls höhere Preise für Produkte zahlen müssen, ist nicht gesagt. Dies hängt unter anderem auch davon ab, wie hoch die jeweiligen Margen sind und ob die Unternehmen die höheren Kosten an Konsument*innen weitergeben. Mit Blick auf die Milliardengewinne, welche der Lebensmitteleinzelhandel und andere Unternehmen im letzten Jahr erwirtschaftet haben, sollte politisch daraufhin gewirkt werden, dass eine gerechtere Verteilung der Wertschöpfung entlang globaler Lieferketten nicht auf Kosten der Verbraucher*innen, oder zumindest nicht der geringverdienenden Verbraucher*innen, geschieht. Bei steigenden Verbraucherpreisen müssen in den Konsumentenländern einkommenssteigernde Maßnahmen ergriffen werden, damit sie auch hier existenzsichernd sind bzw. werden.
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Es muss geprüft werden, was für negative Marktreaktionen ein solches Verbot nach sich zieht. So könnte eine mögliche Reaktion auf steigende Erzeuger*innenpreise eine Überproduktion sein. Hier müssten Gegenmaßnahmen, wie etwa Mengenregulierungen, begleitend zu dem Verbot eingeführt werden. Zudem kann es Situationen geben, in denen es zeitlich begrenzt sinnvoll sein kann, Lebensmittel zu Preisen zu verkaufen, die nicht die Produktionskosten decken, etwa wenn die Waren zu verfallen drohen.