
Fair steht dir – Kleidung aus Fairem Handel
Kaum eine Produktgruppe steht für so lange und weitverzweigte globale Lieferketten wie Textilien. Ein T-Shirt hat auf seiner Reise vom Baumwollfeld bis ins Geschäft nicht selten eine Reise von 50.000 km hinter sich und dabei zahlreiche Stationen in mehreren Ländern durchlaufen.
Die Reise geht oft einher mit großen ökologischen und menschenrechtlichen Herausforderungen wie einem hohen Wasser-, Chemikalien- und Energieeinsatz, gefährlichen Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen für die Menschen, die die Textilien produzieren.
Der Faire Handel zeigt Alternativen auf
Dass Textilien auch umwelt- und sozialverträglich hergestellt werden können, zeigt der Faire Handel seit vielen Jahren. Immer mehr Weltläden führen ein Sortiment modischer Kleidung - teilweise sogar in reinen Fashion-Läden. Der Fairtrade Textilstandard bietet ein Instrumentarium, mit dem die Einhaltung ökologischer und sozialer Standards entlang der gesamten Lieferkette sichergestellt werden kann.
Außerhalb der klassischen Fair-Handels-Szene sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Label und Start-ups entstanden, die öko-faire Textilien herstellen und vertreiben. Auch die öffentliche Hand kommt ihrer Verantwortung immer öfter nach und beschafft Arbeitskleidung für Feuerwehren und Entsorgungsbetriebe sowie Bettwäsche für Krankenhäuser nach ökologischen und sozialen Kriterien.
Die Politik hat mit dem Textilbündnis und dem Lieferkettengesetz erste Instrumente geschaffen, um die Produktionsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern.
Dies sind viele gute Ansätze, doch der Weg zu guten Arbeitsbedingungen ist noch weit. Nicht zuletzt die Pandemie lenkt den Blick immer wieder auf die Menschen am Anfang der Lieferketten, die unter unwürdigen Bedingungen arbeiten oder ihren Job verlieren, weil große Textilunternehmen ihre Aufträge stornieren.
Die größte Aktionswoche des Fairen Handels lädt ein
Unter dem Motto „Fair steht dir“ beleuchtet die Faire Woche in diesem Jahr die Herausforderungen entlang textiler Lieferketten und zeigt auf, welche Alternativen der Faire Handel bietet. Rund 2.000 Veranstaltungen geben vom 16. bis 30 September die Möglichkeit, den Fairen Handel kennenzulernen, neue Produkte auszuprobieren, sei es den neuen Kaffee oder eben auch mal ein schickes Kleidungsstück aus Fairem Handel. Eine Übersicht bietet der Veranstaltungskalender der Fairen Woche.
Das Motto „Fair steht dir“ bezieht sich übrigens nicht nur auf die Kleidung, die wir tragen. Es lässt sich genauso gut auf andere Produkte und auf unseren Lebensstil übertragen: ein fairer Umgang mit unseren Mitmenschen, mit der Umwelt und nicht zuletzt mit uns selbst, denn: Fair steht mir!
Passend zum Thema der Fairen Woche haben zahlreiche europäische zivilgesellschaftliche Organisationen die Kampagne Gute Bekleidung – Faire Bezahlung auf den Weg gebracht. Sie fordert von der EU eine Gesetzgebung, die zu einer gerechten Entlohnung von Textil- und Bekleidungsarbeiter*innen weltweit beiträgt. Die Kampagnenwebsite informiert über die Herausforderungen im internationalen Textilhandel und bietet die Möglichkeit für alle EU-Bürger*innen, die Kampagne mit wenigen Klicks zu unterstützen.